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Kanaren 2012: La Gomera und La Palma


San Sebastian / La Gomera

Anfang 2012 verlassen wir Gran Canaria mit Ziel La Gomera. Auf Teneriffa legen wir einen kurzen Zwischenstopp ein (Marina San Miguel, man liegt hier zwar gut, aber das Umland ist öde). Auf Teneriffa haben wir vor zwei Jahren Urlaub gemacht. Daher ist diese (sehr schöne) Insel jetzt nicht mehr so reizvoll für uns. Nach einer Übernachtung geht es am nächsten Tag direkt weiter nach La Gomera. Dort bleiben wir einen ganzen Monat. Die letzte Insel der Kanaren, die wir anlaufen, ist La Palma. Von dort aus geht es nach einer guten Woche wieder Richtung Norden nach Madeira.

La Gomera (4.1.2012-3.2.2012)


Roque Agando

Am 4. Januar sind wir mit einer brauchbaren Backstagbrise von Teneriffa nach La Gomera gesegelt. Auf den letzten Meilen schläft der Wind ein. Der Motor bringt uns ans Ziel. Auf La Gomera gibt es nicht viele Alternativen. Die einzige Marina ist in der Hauptstadt, San Sebastian. Es gibt noch einen weiteren Hafen, Valle Gran Rey. Hier liegt man entweder an einer Muring und mit langer Leine zur hohen Betonpier oder direkt längsseits an der Pier. Ganz nett, um es sich mal anzusehen, auf Dauer aber nicht gerade ein Highlight. Ganz anders dagegen die Marina La Gomera in San Sebastian. Sicheres und schwellfreies Festmachen an Schwimmstegen, niedrige Hafengebühren, gute sanitäre Anlagen, abgeschlossene Stege (neu mit Chipkarte!) und extrem nettes und entspanntes Personal! Auch die Lage ist super, direkt vor der netten Stadt, wenige Meter vom Strand entfernt. Wenn man alles Für und Wider abwägt, ist dies die beste Marina der Kanaren (zumindest von denen, die wir besucht haben, und wir haben einen ziemlich umfassenden Überblick)!

Mit uns auf La Gomera sind unsere Freunde von der Röde Orm. Außerdem lernen wir Werner (SY Zwiebel) aus Berlin kennen. Er hat in der Berliner Umgebung einen gastronomischen Betrieb, der nur in der Sommersaison offen hat (Bootshaus Ruhlsdorf). Den Winter verbringt Werner auf seinem Segelboot auf den Kanaren. Ein echtes Original! Ebenfalls kennengelernt haben wir Jim und Sonja (SY Fettler). Die beiden, beheimatet in Schottland, cruisen ohne festen Zeitplan zwischen Schottland, den Azoren und den Kanaren hin und her.

Eindrücke von La Gomera

Die Insel ist grün!!! Das sieht man schon von Weitem, wenn man darauf zu segelt. La Gomeras Bild ist geprägt vom Lorbeerwald, der oben in den Bergen weitestgehend unberührt wächst. Weiter unten sorgen große Bananenplantagen für weitere satte Grüntöne. Auch für La Gomera ist wie für alle kanarischen Inseln der Tourismus eine Haupteinnahmequelle. Aber hier findet eher Individualtourismus statt. Bettenburgen und geklonte Touristenstädte wie auf Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa, sucht man hier vergebens. Auf La Gomera wird kein Strandurlaub gemacht, hier wird gewandert! Wir haben das auch mehrfach gemacht und sind von der Insel mit ihren unterschiedlichen Klimazonen total begeistert. Ganz oben auf den Gipfeln thront der Lorbeerwald. Etwas weiter unten kann man tolle Blicke auf bizarre Felsen und Schluchten werfen. Häufig sieht man den Teide (Teneriffas zentraler Vulkan, der höchste Berg Spaniens), zum Greifen nahe. Steigt man weiter hinab ins Tal, wird die Landschaft steiniger und karger. Pinien werden von Kakteen und Palmen abgelöst. Also, wer La Gomera besuchen möchte, sollte sich auf jeden Fall die Wanderstiefel einpacken.

La Gomera ist auch eng verbunden mit den Entdeckungsfahrten von Columbus. Von hier aus ist Columbus am 6. September 1492 zu seiner ersten Reise über den Atlantik aufgebrochen. In San Sebastian kann man das Haus von Columbus, der hier Christobal Colón genannt wird, besichtigen (Casa de Colón). Außerdem steht hier ein Brunnen, Pozo de La Aguada, aus dem (angeblich) das Wasser geschöpft wurde, mit dem Amerika "geweiht" wurde. Ob Columbus auch in der Kirche, Iglesia de La Asunción, gebetet hat, ist nicht ganz zweifelsfrei festzustellen – ich vermute es aber :-)

Die Hauptstadt, San Sebastian, ist bemerkenswert unauffällig. Optisch nicht das große Highlight, aber angenehm normal. Hier wird gearbeitet, gewohnt und gefeiert. Wir haben hier den Ritt der Heiligen Drei Könige miterlebt, die auf Kamelen in einer großen bunten Prozession die zentrale Einkaufsstraße zu Tal ritten, um dann auf dem Dorfplatz Audienz zu halten und die Wünsche der Kinder für den Gabentisch entgegen zu nehmen (in Spanien ist Bescherung nicht am 24. Dezember, sondern am 6. Januar!). Außerdem haben wir das Stadtfest von San Sebastian mitgefeiert. Dabei herrscht ein paar Tage Ausnahmezustand. Bands spielen bis spät in die Nacht. Die Gemeinde spendet den Feiernden Getränke und Paella. Die Gomeros stehen in Gruppen zusammen, gekleidet in alte Trachten, und machen Musik. Sehr stimmungsvoll!

Marina
San Sebastian
San Sebastian Die Heiligen
Drei Könige
Valle Gran Rey

Besondere Erlebnisse auf La Gomera

Neben den geschilderten Festivitäten waren die Wanderungen, die wir unternommen haben, jede für sich genommen, sehr beeindruckend.

Die erste Wanderung sollte eigentlich ein relativ leichter Rundweg sein. Sie startet im Nationalpark Garajonay am Parkplatz Pajarito, ist gut ausgeschildert, führt erst ein Stück durch Lorbeerwald und belohnt dann mit tollen Ausblicken auf den Teide. Weil uns die Wanderung aber etwas kurz vorkam, haben wir noch einen Abstecher in den Ort Imada gewagt. Wirklich ein schönes Örtchen. Unterschätzt haben wir aber den Wiederaufstieg in den Nationalpark. Der geht unglaublich steil nach oben … wir waren oben angekommen total fertig! Wie auf dem Hinweg sind wir auch zurück mit dem Bus gefahren. Busfahren ist günstig und man kommt gut in den Nationalpark. Alternativ kann man auch per Anhalter fahren. Das haben wir zwar nicht gemacht, aber von vielen gehört, dass es gut funktioniert.

Felsiges
La Gomera
Was für eine
Aussicht
El Teide
(Teneriffa)

Die zweite Wanderung ging vom Hafen San Sebastian aus an der Küste entlang in Richtung Westen. Man läuft oberhalb vom Steilufer entlang und erreicht nach etwa 1,5 Stunden den Strand Playa Guancha. Die Landschaft ist sehr felsig. Man hat einen weiten Blick auf das Meer. Auch dieser Weg ist nicht ganz easy, aber nach unserer ersten Wanderung sind wir ja nun abgehärtet. Mit dabei war übrigens meine Schwester Sofie, die uns für ein paar Tage auf La Gomera besucht hat.

Küste von La Gomera

Mit Sofie haben wir auch die berühmteste Wanderung La Gomeras unternommen. Einmal durch den Nebelwald und zurück! Der Nebelwald besteht weitestgehend aus Lorbeerbäumen. Weil es hier sehr feucht ist, hängen manchmal Nebelschwaden in den Bäumen, daher der Name. Man läuft von einem Punkt unterhalb des Gipfels der Insel (Parkplatz El Contador) über 2 Stunden bergab durch den Wald. Am Ende erreicht man ein Restaurant, kann sich stärken, und dann geht es den gleichen Weg wieder zurück. Die letzte Stunde ist anstrengend, aber es ist machbar und um so größer ist die Freude, das Auto wieder erreicht zu haben.

Nebelwald

Die vierte Wanderung führt uns 1.100 Höhenmeter bergab vom Gipfel der Insel bis ans Meer. Man steigt aus dem Bus etwas oberhalb vom Roque Agando aus und wandert den ausgeschilderten Weg nach Playa Santiago hinunter. Los geht es oben im Lorbeerwald. Dann schlängelt sich der Weg eng und steil um den Roque Agando herum hinab ins Tal nach Benchijigua. Grandiose Ausblicke! Unterhalb des Berges geht der Wald in Palmen und Kakteen über. Benchijigua ist ein ganz kleines Dorf mit netten weißen Häuschen. Der weitere Weg führt am Baranco de Benchijigua entlang, bis man das Dorf Pastrana erreicht. Von hier aus wandert man auf der schmalen Straße talwärts. Nach 4 Stunden, 30 Minuten und 1.100 Höhenmetern haben wir unser Ziel, Playa de Santiago erreicht. Zur Belohnung gab es dort in einem netten Restaurant ein kühles Bier, Weißwein, Kressesuppe, Salat und Kaninchen auf gomerianische Art. Zurück nach San Sebastian konnten wir die kleine Personenfähre (Benchi-Express) nehmen. Leider ist diese Fähre Ende Januar eingestellt worden, so dass man in Zukunft auf den Bus angewiesen ist (was aber auch kein Problem ist).

Benchijigua Häuser im Berg

La Palma (3.2.2012-11.2.2012)


Caldera de Taburiente

Wir verlassen La Gomera am 3. Februar mit Ziel Santa Cruz de La Palma. Heute ist die Düse zwischen La Gomera und Teneriffa nicht ganz so stark wie sonst. Die ersten Meilen müssen wir dagegen an. Danach haben wir schönen NO mit 4-5 Windstärken, der uns sicher nach La Palma bringt. Santa Cruz erreichen wir erst bei Dunkelheit. Die Ansteuerung ist jedoch kein Problem.

Auf La Palma hat man als Segler zwei Optionen. Die Hauptstadt der Insel, Santa Cruz de La Palma, ist sehr reizvoll und verfügt über eine moderne, komfortable Marina. Die Marina hat jedoch zwei entscheidende Nachteile: Die Personenfähre liegt direkt davor und lässt Nachts ihre Maschine laufen. Damit könnte man sich vielleicht noch abfinden – man gewöhnt sich ja an Vieles – aber was unterträglich ist, ist der Schwell in der Marina. Man weiss gar nicht so genau, wo der Schwell herkommt. Fakt ist aber, dass das gesamte Marinahafenbecken auch bei wenig Wind permanent in Bewegung ist. Die Leinen zerren extrem an den Klampen. Auch Ruckdämpfer bringen kaum etwas. Wer sein Boot lieb hat, bleibt hier nicht lange! Die Alternative liegt auf der Westseite der Insel: Tazacorte. Ebenfalls eine moderne Marina, kein Schwell, viel Sonne, ein sehr guter Platz.

Nach zwei Nächten in Santa Cruz brechen wir also auf nach Tazacorte. Es sind 6-7 Bft aus Nordost angesagt. Aber wir wollen ja nach Südwest. Also Genua auf Handtuchgröße raus und los geht es. Unser Schiff surft stabil die Wellenberge hinunter. Zwischendurch kommt ein Rettungshubschrauber vorbei und checkt, ob bei uns alles in Ordnung ist. Daumen hoch! Alles paletti! Einmal um die Südspitze von La Palma herum, lässt der Wind schlagartig nach. Wir motoren die Südwestseite hinauf. Etwas unerwartet bekommen wir dann doch noch ganz schön einen auf die Mütze. La Palma wird von zwei Vulkanmassiven (im Norden und im Süden) geprägt. Dazwischen liegt ein Tal. Hier entsteht bei starkem Nordost eine Megadüse!! Die Böen pfeifen von jetzt auf gleich mit bis zu 9 Bft auf uns herab. Wir motoren so gut es geht unter Land, um wenigstens die Wellenhöhe zu minimieren. Um uns herum peitscht die See … aber auch das ist schlagartig wieder vorbei. Während wir noch überlegen, wie wir bei 9 Bft einigermaßen bruchfrei in der Marina anlegen, schläft der Wind wieder ein. Die Sonne scheint, als sei nichts gewesen …


Strand von Tazacorte

Eindrücke von La Palma

La Palma ist genauso grün wie La Gomera. Die Berge sind jedoch noch höher. Die wichtigste Sehenswürdigkeit der Insel ist die Caldera de Taburiente, eine riesiger Vulkankrater, der sich 2,5 km hoch auftürmt. Am Nordrand dieses Kraters befinden sich zahlreiche Teleskope, mit denen Astrophysiker aus aller Welt das All beobachten. La Palma ist ein idealer Standort für diese hochtechnischen Geräte, weil die Lichtverschmutzung hier sehr gering ist, die Berge recht hoch sind und die Insel nahe am Äquator liegt. Um die Forschung nicht zu stören, hat La Palma ein "Himmelsgesetz" erlassen, welches nach oben strahlende Lichtquellen auf der gesamten Insel verbietet. An zwei riesige Teleskope des Max-Plank-Institutes (Magic 1 und Magic 2) kann man ganz nah herangehen und sich die irren Parabolspiegel ansehen. Mit diesen Teleskopen blicken die Forscher 5 Milliarden Jahre in die Vergangenheit zurück! Ein kleines Stück weiter den Berg hinauf gelangt man zum Roque de los Muchachos (2.426m, der höchste Punkt der Insel). Von hier hat man einen atemberaubenden Blick in den Vulkankrater. Gut zu sehen ist auch, wie dichte Wolken von Nordosten heranziehen, am Kraterrand hängenbleiben und in Schwaden hereinschwappen, bevor sie sich in Luft auflösen. Im Nordosten regnet es, während im Südwesten der Insel die Sonne scheint.

Himmelsforscher Caldera
de Taburiente

Unbedingt sehenswert ist auch die Hauptstadt der Insel, Santa Cruz de La Palma. Die Bausubstanz ist alt, aber sehr gut erhalten. Mit Sicherheit eine der schönsten Städte auf den Kanaren.

Auch auf La Palma kann man sehr gut wandern. Die Wege sind aber in der Regel noch steiler als auf La Gomera. Wir selbst haben allerdings während unseres Aufenthaltes keine Wanderung unternommen.

Besondere Erlebnisse auf La Palma

Auf La Palma haben wir Petras Geburtstag gefeiert. Dafür haben wir uns in Santa Cruz für eine Nacht in einem Hotel eingemietet, um den Abend in einen schönen Restaurant feiern zu können. Auf dem Weg von Tazacorte nach Santa Cruz haben wir uns die Caldera angesehen. Am nächsten Tag sind wir zur Südspitze gefahren. Dort kann man die Salinen besichtigen.

Santa Cruz
de La Palma
Haus in Santa
Cruz de La Palma
Salinen von
La Palma

Mit uns in Tazacorte waren Werner, Sonja, Jim und natürlich die Röde Orm Crew. Außerdem haben wir Uli (SY Men Goe) wieder getroffen. Am 11. Februar hieß es dann Abschied nehmen. Wir brechen auf nach Madeira. Unsere Freunde von der Röde Orm bleiben noch auf den Kanaren, wollen aber irgendwann auch über Madeira wieder zurück zum europäischen Festland. Mal sehen, ob wir uns im Mittelmeer wieder sehen ...


La Palma im Sonnenuntergang
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